Für Vieles ist grade Erntezeit. Da ist es umso wichtiger, dass wir Lebensmittel haltbar machen! Wie wir das machen, erfahrt ihr im folgenden Text. Und wie immer gilt: Wenn ihr Tipps oder Anregungen habt, immer her damit!
Thank you for reading this post, don’t forget to subscribe!Alles Süße — Beeren und Obst
Besonders Beeren sind empfindlich und lassen sich nicht lange lagern. Deshalb verfahren wir mit Himbeeren einfach folgendermaßen: Die Beeren werden geerntet und auf einem Geschirrtuch ausgebreitet. So haben Insekten die Möglichkeit
, noch zu fliehen. Anschließend werden die Beeren kurz mit Essigwasser übergossen (ein Schluck normaler Haushaltsessig reicht auf einen Liter Wasser). Wenn ihr den Tipp des Monats Juni gelesen habt, wisst ihr natürlich, dass und wie man Essig auch selbst herstellen kann😉.Durch den Essig haben Bakterien und Pilze auf der Oberfläche keine Chance mehr. So würden sie sich auch einige Tage im Obstkörbchen halten. Wir frieren die Beeren aber erstmal ein, damit wir später Konfitüre oder Ähnliches daraus machen können. Aus Beeren kann man übrigens auch wunderbar Sorbet machen! Alles was weggefroren ist, kann jedenfalls schonmal nicht mehr schlecht werden.
Saft mache wir direkt aus den frischen Beeren mit unserem Dampfentsafter. Meist reicht die Menge aber nicht aus. Deshalb mischen wir die Beeren zum Beispiel mit Obst, um leckere Mischsäfte zu erhalten. Seit Neustem arbeiten wir mit einer kleinen Obstpresse ähnlich dieser hier. Die hat sich für Äpfel absolut bewährt! Wir konnten damit 20 Kilogramm Äpfel verarbeiten und zu Saft konservieren.
Nachdem der Saft gepresst ist (und ihr natürlich die ersten Schlücke pur und unverfälscht genossen habt) müsst ihr den Saft haltbar machen. Für uns hat es sich bewährt den Saft in vorher mit kochendem Wasser sterilisierte Flaschen zu füllen. Vorsichtig: Glas kann springen wenn der Temperaturunterschied zu groß ist. Ich wärme die Gläser vorher immer mit warmem Wasser aus der Leitung etwas an und hatte damit noch nie Probleme. Anschließend die Flaschen mit aufgelegtem Deckel (nicht zu drehen wegen dem entstehenden Druck!) in einen Einkochautomaten mit Wasser stellen und diesen ca. 20 Minuten bei 70°C zu halten.
Je länger ihr die Temperatur haltet desto sicherer könnt ihr sein das euer Saft hält aber Achtung: Natürlich gehen durch die Temperatur auch Vitamine verloren. Mit 20 Minuten seid ihr aber auf der sicheren Seite und der Apfelsaft schmeckt noch genau so gut wie wenn er firsch aus der Presse kommt.
So machen wir das in Zukunft übrigens auch mit all den verschiedenen Arten von Sirup die wir herstellen. Bei unserem ersten Versuch mit Fliedersirup haben wir dazu gelernt. Der Holderblütensirup hat dann schon viel besser geklappt und ewig gehalten.
Aus den übrigen Äpfeln haben wir dann Apfelmus und ‑Kompott gemacht. Ein paar Kilo haben wir noch eingefroren, weil sich diese toll für einen spontanen Kuchen eignen.
Alles Herzhafte – Gemüse und Kräuter
Es gibt nicht viel Ärgerlicheres, als wenn euch ein Gemüse aus dem eigenen Anbau schlecht wird. Ihr wisst, wie viel Mühe in diesem Lebensmittel steckt. Deshalb ist es auch bei Gemüse besonders wichtig, sich mit dem Haltbarmachen auseinanderzusetzen. Natürlich gibt es eine Menge möglicher Arten, Lebensmittel haltbar zu machen: Hier erfährst du, welche wir anwenden und welche bei uns funktioniert haben. Die meisten Methoden mit denen du Lebensmittel haltbar machen kannst sind sehr einfach und günstig.
Lebensmittel haltbar machen durch Trocknen
Einige Lebensmittel lassen sich ganz hervorragend und ohne zusätzliche Kosten trocknen. Dazu zählen viele Kräuter wie Petersilie oder Rosmarin. Auch Bohnenkraut und Thymian oder Oregano wird bei uns getrocknet (und vor der Blüte geerntet). Auch Zwiebeln und Knoblauch hängen wir zum Trocknen in Zöpfen auf, so, wie es mir meine Großmutter beibrachte.
Was bei uns dieses Jahr – bedingt durch die gute Ernte – nötig war: Pilze trocknen! Dazu haben wir, um sicher zu gehen, einen gebrauchten Dörrautomat besorgt diesen hier nur komplett aus Metall). Er wurde auf einer einschlägigen Homepage für kleines Geld erworben, ist uralt und funktioniert einwandfrei. Es gibt insgesamt 5 Ebenen. So lässt sich eine ordentliche Menge trocknen. Die Speisepilze haben wir in dünne Scheiben geschnitten und 24 Stunden getrocknet. Anschließend wurden sie in Schraubgläser gefüllt und dunkel und trocken gelagert. Die getrockneten Pilze eignen sich hervorragend, um Soßen zu verfeinern! Auch Tomaten sind gute Kandidaten, wenn es ums Trocknen geht. Sie lassen sich später in Öl einlegen (auch ein tolles Geschenk). Die eingelegten Tomaten zeigen sich von ihrer schönsten Seite, wenn ihr eine Knoblauchzehe und ein paar Chilischoten dazugebt.
Übrigens: Wenn ihr keinen Dörrautomaten habt, könnt ihr auch im Backofen – mit einem Holzlöffel in der Backofentür – trocknen oder an Fäden Lebensmittel lufttrocknen.
Lebensmittel haltbar machen durch Einkochen
Wo wir schonmal bei Tomaten sind: Auch ohne Einkochautomat lassen sich Tomaten hervorragend einkochen. Ich habe immer eine handvoll reifer Tomaten geerntet, geputzt, zerkleinert und eingefroren. Wenn das Gefriergefäß voll mit Tomaten ist, kochen wir Soße ein. Diese kann man gern mit Basilikum und Knoblauch verfeinern. So hat man, zumindest wenn es gut läuft, bis in den Frühling hinein Tomatensoße auf Vorrat.
Rezept: Tomatensoße haltbar machen
- 1kg Tomaten
- 2 Zehen Knoblauch (oder je nachdem ob und wie sehr Ihr Knoblauch mögt auch mehr oder weniger;))
- 1 Bund Kräuter (Rosmarin, Thymian, Oregano und Majoran)
- 1/2 TL Salz
- 1 EL Paprikapulver
- eine Prise Zucker
- Hackt die Tomaten klein (oder püriert sie) und gebt sie in einen großen Topf. Anschließend hackt ihr den Knoblauch so klein ihr könnt und gebt ihn dazu. Lasst alles aufkochen und stellt den Herd auf eine niedrige Temperatur. Es soll nur köcheln.
- Nun bindet ihr mit einer Schnur die Gewürze in einen Strauch. Diese hängt ihr in den Topf. Später könnt ihr sie so ganz einfach entfernen. Falls ihr keine frischen Gewürze habt könnt ihr auch ein Tee-Ei nehmen.
- Jetzt kommen alle andren Gewürze hinzu.
- Ab diesem Moment kann die Soße eigentlich garnicht lang genug köcheln. 1–2 h solltet ihr , ihr aufjedenfall geben. Schmeckt sie am Ende noch mit Salz und Pfeffer ab und wenn ihr zufrieden seid lasst sie nochmal kurz ordendlich aufkochen.
- Steriliert in dieser Zeit Einmachgläser mit kochendem Wasser (seid auch hier vorsichtig mit dem Glas, siehe oben!)
- Nun gebt ihr die kochend heiße Tomatensoße in die Gläser, schließt den Deckel und stellt die Gläser auf den Kopf.
So wird eure Soße einige Wochen halten (ehrlich gesagt hat es bei uns aber auch schon viel länger gehalten). Wenn ihr später beim öffnen ein leises ploppen hört habt ihr alles richtig gemacht. Auf diese Art könnt ihr auch viele weitere Lebensmittel haltbar machen. Wenn ihr sie kochend heiß in saubere Einmachgläser füllt und diese gut verschließt sollten die Lebensmittel lange halten. Probiert es doch mal aus.
Einfrieren
Wir frieren nicht nur zur Überbrückung bis zum nächsten Schritt ein. Es gibt auch Gemüse, dass wir einfrieren und dann essen. Spinat gehört zu dieser Art von Gemüsen. Wir ernten ihn so stetig, aber in relativ kleinen Mengen, dass sich immer wieder kleine Ernten und das Sammeln in der Gefriertruhe lohnen.
Richtiges Lagern von Lebensmitteln
Richtiges Lagern ist das A und O wenn ihr Lebensmittel haltbar machen wollt. Es klingt im ersten Moment fast banal aber es gibt doch einige Tücken zu beachten.
Im Besonderen möchte ich auf zwei Fehler hinweisen, die ich selbst gemacht habe und die einfach ärgerlich sind. Nach der Kartoffelernte habe ich die Kartoffeln gesäubert, damit das „schonmal erledigt ist“. Hätte meine Oma das gesehen, hätte sie mir zu Recht eine geknallt (Nein, hätte sie nicht, und auch nicht zu Recht). Aber: Die Lagerfähigkeit von Kartoffeln schwindet im gewaschenen Zustand rapide. Also bitte: Erdverkrustet könnt ihr sie länger lagern. Ansonsten bitte kühl, dunkel (sonst keimen sie) und trocken (sonst schimmeln sie) lagern.
Auch beim Kürbis ist mir schonmal ein solcher Lagerfehlen passiert: Der Strunk muss an der Pflanze bereits abgetrocknet und hart sein, DANN kann man ihn ernten und lagern. Achtet aber darauf, dass er keine Macken hat. Sie können Ansatzstellen für Schimmelpilze sein und euch den orangen Kameraden zugrunde richten.
Natürlich gibt es wesentlich mehr Möglichkeiten, Lebensmittel haltbar zu machen. Wir haben allerdings gemerkt, dass wir mit den wenigen vorgestellten schnell und problemlos zu guten Ergebnissen kommen. Da dieser Tipp des Monats trotzdem länger geworden ist als die anderen, wird es wohl im nächsten Jahr einen weiteren zu diesem Thema geben.
Kommentarfunktion geschlossen.