Von Spechten und Menschen

In mei­nem ewig zurück­lie­gen­den Imker­kurs las ich mal etwas von „Beu­ten­zer­stö­rung“ durch ver­schie­de­ne Tie­re. Dass mei­nen Bie­nen das mal pas­siert, hät­te ich im Pott irgend­wie nicht gedacht. Wie dem auch sei, hier die Geschich­te von Spech­ten, Bie­nen und Menschen.

Unsere neuen Beuten

Stolz stell­te ich die wun­der­schö­nen, neu­en (und teu­ren) Beu­ten am zwei­ten Stand­ort auf. Dies hat­te sich ohne­hin schon län­ger gezo­gen als mir lieb war, weil man gefühlt 100 Geneh­mi­gun­gen brauch­te und For­mu­la­re, genaue Lage­plä­ne etc. aus­fül­len muss­te. Und bevor sich jetzt irgend­wer über das „arme Deutsch­land“ auf­regt: Ist halt so und in den meis­ten Berei­chen auf jeden Fall auch gut so. Die Beu­ten stan­den jeden­falls irgend­wann auf Palet­ten, alle waren infor­miert und hat­ten ihr Ein­ver­ständ­nis gege­ben – dach­te ich.

Bienenbeuten
Da waren sie noch nagel­neu in unse­rer Gara­ge… Sind das nicht wun­der­schö­ne Bienenbeuten?

Spechte: Die Ankuft

Wen ich nicht auf dem Schirm hat­te war ein Specht-Pär­chen. Lei­der ein ver­dammt Schlau­es (ich nen­ne sie ab hier lie­be­voll, aber aus gege­be­nem Anlass Bon­nie und Cly­de). Die­se (*ver­damm­ten Bies­ter) wun­der­schö­nen und lei­der nicht mehr so häu­fi­gen Vögel haben näm­lich recht schnell fol­gen­de Kau­sal­ket­te ver­stan­den: Klopft man gegen die Holz­kis­te, kom­men Bie­nen (schön nach­ein­an­der) raus. Die­se las­sen sich dann her­vor­ra­gend wegfressen.

Neben der Tat­sa­che, dass die Räu­ber­ban­de so nach und nach das gan­ze Volk gefres­sen hät­ten, mach­te ihr Geha­cke auch dem Holz zu schaf­fen. Da sie immer an der glei­chen Stel­le am Flug­loch pick­ten, ver­grö­ßer­te sich die­ses zusehends.

Bienenbeute mit Schäden durch Spechte
Und so sehen die Beu­ten jetzt aus…Wir hät­ten nicht gedacht, dass Spech­te Beu­ten anfallen.

Nun wur­de es aber lang­sam Herbst und die Nah­rungs­quel­len für Spech­te wur­den weni­ger. Und weil Spech­te schüt­zens­wert sind und natür­lich auch (außer in mei­ner ers­ten Wut) ihr Leben leben sol­len, ent­schied ich mich für ein Expe­ri­ment: Anstatt die Bie­nen ein­fach zu ver­brin­gen, also an einen ande­ren Ort zu fah­ren, ver­such­te ich, mit einem Netz und einer Umfüt­te­rung zu arbeiten.

Spechte
So geschützt kommt hof­fent­lich kein Specht zu unse­ren Mädels.

Die Beu­ten sicher­te ich mit einem Anhän­ger-Netz vor einem erneu­ten Angriff. Zusätz­lich wur­de noch eine Wild­tier­ka­me­ra auf­ge­hängt. Lei­der hat die­se kei­ne brauch­ba­ren Auf­nah­men gemacht. Nichts­des­to­trotz konn­ten die Spech­te so schon­mal nicht mehr an die Bie­nen. So weit, so gut, aber hun­gern soll­ten die Tier­chen natür­lich auch nicht. Also plat­ziert ich cir­ca 30 Meter von den Beu­ten ent­fernt eine alter­na­ti­ve Fut­ter­stel­le mit fett­rei­chem Spechtfutter.

Vogelhaus, Futterstation
Die neue Fut­ter­sta­ti­on. In die bei­den Git­ter wird ein Block auf Kör­nern und Fett für die Spech­te eingehängt.

Die Fut­ter­sta­ti­on wur­de von den Spech­ten pro­blem­los ange­nom­men. Hof­fent­lich fin­den sie im Früh­jahr und Som­mer genug Fut­ter und las­sen die Mädels auch ohne Netz zukünf­tig in Ruhe. Und falls nicht, kommt im Herbst eben wie­der ein Netz über die Beu­ten und die Fut­ter­sta­ti­on in den nahen Baum.
Wenn du erfah­ren willst wie du Vögel sonst hel­fen kannst dann schau mal hier.

Falls ihr Erfah­run­gen mit Spech­ten habt, schreibt mir gern!

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