Ganz einfach Lebensmittel haltbar machen: 5 Tipps

Für Vie­les ist gra­de Ern­te­zeit. Da ist es umso wich­ti­ger, dass wir Lebens­mit­tel halt­bar machen! Wie wir das machen, erfahrt ihr im fol­gen­den Text. Und wie immer gilt: Wenn ihr Tipps oder Anre­gun­gen habt, immer her damit!

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Alles Süße — Beeren und Obst

Wenn ihr das ganze Jahr von euren Himbeeren etwas haben wollte müsst ihr lernen wie man Lebensmittel haltbar machen kann.
So schön sehen die Him­bee­ren lei­der nur direkt nach der Ern­te aus. Damit ihr trotz­dem lan­ge Spaß an ihnen habt ist es wich­tig Lebes­mit­tel halt­bar machen zu können.

Beson­ders Bee­ren sind emp­find­lich und las­sen sich nicht lan­ge lagern. Des­halb ver­fah­ren wir mit Him­bee­ren ein­fach fol­gen­der­ma­ßen: Die Bee­ren wer­den geern­tet und auf einem Geschirr­tuch aus­ge­brei­tet. So haben Insek­ten die Möglichkeit 

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, noch zu flie­hen. Anschlie­ßend wer­den die Bee­ren kurz mit Essig­was­ser über­gos­sen (ein Schluck nor­ma­ler Haus­halts­es­sig reicht auf einen Liter Was­ser). Wenn ihr den Tipp des Monats Juni gele­sen habt, wisst ihr natür­lich, dass und wie man Essig auch selbst her­stel­len kann😉.

Durch den Essig haben Bak­te­ri­en und Pil­ze auf der Ober­flä­che kei­ne Chan­ce mehr. So wür­den sie sich auch eini­ge Tage im Obst­körb­chen hal­ten. Wir frie­ren die Bee­ren aber erst­mal ein, damit wir spä­ter Kon­fi­tü­re oder Ähn­li­ches dar­aus machen kön­nen. Aus Bee­ren kann man übri­gens auch wun­der­bar Sor­bet machen! Alles was weg­ge­fro­ren ist, kann jeden­falls schon­mal nicht mehr schlecht werden.

Apfelsaft mit wärme zu sterilisieren ist eine weitere Möglichkeit wie man Lebensmittel haltbar machen kann.
Lei­der hat nicht jeder Apfel einen Hahn um den Saft abzu­las­sen. Ihr braucht lei­der eine Presse!

Saft mache wir direkt aus den fri­schen Bee­ren mit unse­rem Dampf­ent­saf­ter. Meist reicht die Men­ge aber nicht aus. Des­halb mischen wir die Bee­ren zum Bei­spiel mit Obst, um lecke­re Misch­säf­te zu erhal­ten. Seit Neus­tem arbei­ten wir mit einer klei­nen Obst­pres­se ähn­lich die­ser hier. Die hat sich für Äpfel abso­lut bewährt! Wir konn­ten damit 20 Kilo­gramm Äpfel ver­ar­bei­ten und zu Saft konservieren. 

Nach­dem der Saft gepresst ist (und ihr natür­lich die ers­ten Schlü­cke pur und unver­fälscht genos­sen habt) müsst ihr den Saft halt­bar machen. Für uns hat es sich bewährt den Saft in vor­her mit kochen­dem Was­ser ste­ri­li­sier­te Fla­schen zu fül­len. Vor­sich­tig: Glas kann sprin­gen wenn der Tem­pe­ra­tur­un­ter­schied zu groß ist. Ich wär­me die Glä­ser vor­her immer mit war­mem Was­ser aus der Lei­tung etwas an und hat­te damit noch nie Pro­ble­me. Anschlie­ßend die Fla­schen mit auf­ge­leg­tem Deckel (nicht zu dre­hen wegen dem ent­ste­hen­den Druck!) in einen Ein­koch­au­to­ma­ten mit Was­ser stel­len und die­sen ca. 20 Minu­ten bei 70°C zu halten. 

Je län­ger ihr die Tem­pe­ra­tur hal­tet des­to siche­rer könnt ihr sein das euer Saft hält aber Ach­tung: Natür­lich gehen durch die Tem­pe­ra­tur auch Vit­ami­ne ver­lo­ren. Mit 20 Minu­ten seid ihr aber auf der siche­ren Sei­te und der Apfel­saft schmeckt noch genau so gut wie wenn er firsch aus der Pres­se kommt.

So machen wir das in Zukunft übri­gens auch mit all den ver­schie­de­nen Arten von Sirup die wir her­stel­len. Bei unse­rem ers­ten Ver­such mit Flie­der­si­rup haben wir dazu gelernt. Der Hol­der­blü­ten­si­rup hat dann schon viel bes­ser geklappt und ewig gehalten.

Aus den übri­gen Äpfeln haben wir dann Apfel­mus und ‑Kom­pott gemacht. Ein paar Kilo haben wir noch ein­ge­fro­ren, weil sich die­se toll für einen spon­ta­nen Kuchen eignen.

Alles Herzhafte – Gemüse und Kräuter

Es gibt nicht viel Ärger­li­che­res, als wenn euch ein Gemü­se aus dem eige­nen Anbau schlecht wird. Ihr wisst, wie viel Mühe in die­sem Lebens­mit­tel steckt. Des­halb ist es auch bei Gemü­se beson­ders wich­tig, sich mit dem Halt­bar­ma­chen aus­ein­an­der­zu­set­zen. Natür­lich gibt es eine Men­ge mög­li­cher Arten, Lebens­mit­tel halt­bar zu machen: Hier erfährst du, wel­che wir anwen­den und wel­che bei uns funk­tio­niert haben. Die meis­ten Metho­den mit denen du Lebens­mit­tel halt­bar machen kannst sind sehr ein­fach und günstig.

Lebensmittel haltbar machen durch Trocknen

Getrocknete Tomaten. So lcker kann man Lebensmittel haltbar machen.
Getrock­net und in Öl ein­ge­legt hal­ten die Toma­ten ewig. Lebens­mit­tel halt­bar machen ist ein­fach… und lecker!

Eini­ge Lebens­mit­tel las­sen sich ganz her­vor­ra­gend und ohne zusätz­li­che Kos­ten trock­nen. Dazu zäh­len vie­le Kräu­ter wie Peter­si­lie oder Ros­ma­rin. Auch Boh­nen­kraut und Thy­mi­an oder Ore­ga­no wird bei uns getrock­net (und vor der Blü­te geern­tet). Auch Zwie­beln und Knob­lauch hän­gen wir zum Trock­nen in Zöp­fen auf, so, wie es mir mei­ne Groß­mutter beibrachte. 

Was bei uns die­ses Jahr – bedingt durch die gute Ern­te – nötig war: Pil­ze trock­nen! Dazu haben wir, um sicher zu gehen, einen gebrauch­ten Dörr­au­to­mat besorgt die­sen hier nur kom­plett aus Metall). Er wur­de auf einer ein­schlä­gi­gen Home­page für klei­nes Geld erwor­ben, ist uralt und funk­tio­niert ein­wand­frei. Es gibt ins­ge­samt 5 Ebe­nen. So lässt sich eine ordent­li­che Men­ge trock­nen. Die Spei­se­pil­ze haben wir in dün­ne Schei­ben geschnit­ten und 24 Stun­den getrock­net. Anschlie­ßend wur­den sie in Schraub­glä­ser gefüllt und dun­kel und tro­cken gela­gert. Die getrock­ne­ten Pil­ze eig­nen sich her­vor­ra­gend, um Soßen zu ver­fei­nern! Auch Toma­ten sind gute Kan­di­da­ten, wenn es ums Trock­nen geht. Sie las­sen sich spä­ter in Öl ein­le­gen (auch ein tol­les Geschenk). Die ein­ge­leg­ten Toma­ten zei­gen sich von ihrer schöns­ten Sei­te, wenn ihr eine Knob­lauch­ze­he und ein paar Chi­li­scho­ten dazugebt. 

Übri­gens: Wenn ihr kei­nen Dörr­au­to­ma­ten habt, könnt ihr auch im Back­ofen – mit einem Holz­löf­fel in der Back­ofen­tür – trock­nen oder an Fäden Lebens­mit­tel lufttrocknen.

Lebensmittel haltbar machen durch Einkochen

Wo wir schon­mal bei Toma­ten sind: Auch ohne Ein­koch­au­to­mat las­sen sich Toma­ten her­vor­ra­gend ein­ko­chen. Ich habe immer eine hand­voll rei­fer Toma­ten geern­tet, geputzt, zer­klei­nert und ein­ge­fro­ren. Wenn das Gefrier­ge­fäß voll mit Toma­ten ist, kochen wir Soße ein. Die­se kann man gern mit Basi­li­kum und Knob­lauch ver­fei­nern. So hat man, zumin­dest wenn es gut läuft, bis in den Früh­ling hin­ein Toma­ten­so­ße auf Vorrat.

Rezept: Tomatensoße haltbar machen

Lebensmittel haltbar machen
In Fla­schen oder Glä­ser abge­füllt habt ihr das gan­ze Jahr etwas von eurer Ernte.
  • 1kg Toma­ten
  • 2 Zehen Knob­lauch (oder je nach­dem ob und wie sehr Ihr Knob­lauch mögt auch mehr oder weniger;))
  • 1 Bund Kräu­ter (Ros­ma­rin, Thy­mi­an, Ore­ga­no und Majoran)
  • 1/2 TL Salz
  • 1 EL Paprikapulver
  • eine Pri­se Zucker
  1. Hackt die Toma­ten klein (oder püriert sie) und gebt sie in einen gro­ßen Topf. Anschlie­ßend hackt ihr den Knob­lauch so klein ihr könnt und gebt ihn dazu. Lasst alles auf­ko­chen und stellt den Herd auf eine nied­ri­ge Tem­pe­ra­tur. Es soll nur köcheln. 
  2. Nun bin­det ihr mit einer Schnur die Gewür­ze in einen Strauch. Die­se hängt ihr in den Topf. Spä­ter könnt ihr sie so ganz ein­fach ent­fer­nen. Falls ihr kei­ne fri­schen Gewür­ze habt könnt ihr auch ein Tee-Ei nehmen.
  3. Jetzt kom­men alle and­ren Gewür­ze hinzu. 
  4. Ab die­sem Moment kann die Soße eigent­lich gar­nicht lang genug köcheln. 1–2 h soll­tet ihr
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    , ihr auf­je­den­fall geben. Schmeckt sie am Ende noch mit Salz und Pfef­fer ab und wenn ihr zufrie­den seid lasst sie noch­mal kurz orden­d­lich aufkochen. 
  5. Ste­ri­liert in die­ser Zeit Ein­mach­glä­ser mit kochen­dem Was­ser (seid auch hier vor­sich­tig mit dem Glas, sie­he oben!)
  6. Nun gebt ihr die kochend hei­ße Toma­ten­so­ße in die Glä­ser, schließt den Deckel und stellt die Glä­ser auf den Kopf.

So wird eure Soße eini­ge Wochen hal­ten (ehr­lich gesagt hat es bei uns aber auch schon viel län­ger gehal­ten). Wenn ihr spä­ter beim öff­nen ein lei­ses plop­pen hört habt ihr alles rich­tig gemacht. Auf die­se Art könnt ihr auch vie­le wei­te­re Lebens­mit­tel halt­bar machen. Wenn ihr sie kochend heiß in sau­be­re Ein­mach­glä­ser füllt und die­se gut ver­schließt soll­ten die Lebens­mit­tel lan­ge hal­ten. Pro­biert es doch mal aus.

Einfrieren

Wir frie­ren nicht nur zur Über­brü­ckung bis zum nächs­ten Schritt ein. Es gibt auch Gemü­se, dass wir ein­frie­ren und dann essen. Spi­nat gehört zu die­ser Art von Gemü­sen. Wir ern­ten ihn so ste­tig, aber in rela­tiv klei­nen Men­gen, dass sich immer wie­der klei­ne Ern­ten und das Sam­meln in der Gefrier­tru­he lohnen. 

Richtiges Lagern von Lebensmitteln

Rich­ti­ges Lagern ist das A und O wenn ihr Lebens­mit­tel halt­bar machen wollt. Es klingt im ers­ten Moment fast banal aber es gibt doch eini­ge Tücken zu beachten.

Auch bei Kartoffeln ist es so leicht. Einfach die Erde dran lassen und schon halten sie länger. Lebensmittel haltbar machen ist nicht schwer.
So kom­men sie frisch aus der Erde. Lasst die Kar­tof­feln kurz in der Son­ne trock­nen und bringt sie dann in den Kel­ler. Bloß nicht sau­ber machen!

Im Beson­de­ren möch­te ich auf zwei Feh­ler hin­wei­sen, die ich selbst gemacht habe und die ein­fach ärger­lich sind. Nach der Kar­tof­fel­ern­te habe ich die Kar­tof­feln gesäu­bert, damit das „schon­mal erle­digt ist“. Hät­te mei­ne Oma das gese­hen, hät­te sie mir zu Recht eine geknallt (Nein, hät­te sie nicht, und auch nicht zu Recht). Aber: Die Lager­fä­hig­keit von Kar­tof­feln schwin­det im gewa­sche­nen Zustand rapi­de. Also bit­te: Erd­ver­krus­tet könnt ihr sie län­ger lagern. Ansons­ten bit­te kühl, dun­kel (sonst kei­men sie) und tro­cken (sonst schim­meln sie) lagern. 

Auch beim Kür­bis ist mir schon­mal ein sol­cher Lager­feh­len pas­siert: Der Strunk muss an der Pflan­ze bereits abge­trock­net und hart sein, DANN kann man ihn ern­ten und lagern. Ach­tet aber dar­auf, dass er kei­ne Macken hat. Sie kön­nen Ansatz­stel­len für Schim­mel­pil­ze sein und euch den oran­gen Kame­ra­den zugrun­de richten.

Natür­lich gibt es wesent­lich mehr Mög­lich­kei­ten, Lebens­mit­tel halt­bar zu machen. Wir haben aller­dings gemerkt, dass wir mit den weni­gen vor­ge­stell­ten schnell und pro­blem­los zu guten Ergeb­nis­sen kom­men. Da die­ser Tipp des Monats trotz­dem län­ger gewor­den ist als die ande­ren, wird es wohl im nächs­ten Jahr einen wei­te­ren zu die­sem The­ma geben.

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