Einheitsglas versus Individualität
Viele von Euch kennen bestimmt das Einheitsglas des Deutschen Imkerbundes (D.I.B.). Ihr findet es nicht nur im Supermarktregal, sondern auch Hobbyimker vermarkten Ihren Honig in solchen 500g-Gläsern.
Thank you for reading this post, don’t forget to subscribe!Welche Vor- und Nachteile Einheitsgläser bzw. individuell gestaltete Gläser haben, erfahrt ihr hier. Und natürlich für welche Variante wir uns entschieden haben. Außerdem erklären wir welche Angaben auf Honigglas Etiketten müssen wenn ihr euch entscheidet dass ihr euere Honig etiketten selbst gestalten wollt.
Das D.I.B.-Glas
Die Vorteile auf Seiten der Kunden liegen auf der Hand: Die bekannte Marke gewährleistet gleichbleibende Qualität. Dies schlägt sich auch in der Ausbildung der Imker nieder: Jeder Imker und jede Imkerin, die in einem D.I.B.-Glas verkaufen möchte, muss vorher einen Sachkundenachweis Honig ablegen. Diesen kann man zum Beispiel an der Imkerakademie ablegen oder online bei den Honigmachern belegen. Unabhängig vom Vermarktungswunsch kann ich diesen Kurs nur empfehlen. Dort lernt man viel zu Themen wie Hygiene, Vermarktung und Sorten. Dieses Wissen schadet nie und der Kurs kostet nicht viel. Wichtig ist zu erwähnen, dass man Mitglied im Deutschen Imkerbund sein muss. Aber das ist man, wenn man irgendeinem Imkerverein angehört, sowieso.
Nur so nebenbei: Die Wortmarke „Echter Deutscher Honig“ ist das Warenzeichen des D.I.B. Deshalb dürft ihr euren Honig so nicht nennen.
Neben dem Bekanntheitsgrad ist ein weiterer Vorteil
, dass die Gewährverschlüsse (mit oder ohne Adressendruck) online zu bestellen sind. Man hat also die Möglichkeit, mit geringem Aufwand eine große Zahl an fertigen Etiketten zu bestellen. Bei Bedarf kann man diese Honig Etiketten selbst gestalten.Ein nicht zu unterschätzender Vorteil des D.I.B.-Glases ist, dass alle gesetzlich vorgeschriebenen Angaben vorhanden sind und man sich keine Gedanken machen muss, ob man mit der Juristerei in Konflikt gerät. Zu den gesetzlichen Vorgaben, die ihr beachten müsst wenn ihr euere Honig Etiketten selbst gestalten wollt, komme ich weiter unten im Text.
Allerdings hat das D.I.B.-Glas meiner Meinung nach auch Nachteile. Grundsätzlich hat man definitiv weniger individuelle Gestaltungsmöglichkeiten als mit einem eigenen Etikett. Auf dieses kann neben eurem Namen auch euer selbst (oder fremd) gestaltetes Logo und ihr könnt über die Aufteilung entscheiden.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Ob man die D.I.B.-Etiketten ansprechend findet, hängt nicht nur vom Imker oder der Imkerin ab. Die Frage nach der Zielgruppe spielt hier eine wichtige Rolle. Viele Kunden verbinden mit dem Deutschen Imkerbund ein versprechen in Regionalität und Qualität. Auch deine Leitlinie, also das, was dir wichtig ist, spiegelt sich im Etikett wieder. Hast du zum Beispiel wie wir einen regionalen Bezug, macht es wenig Sinn, im D.I.B.-Glas zu vermarkten.
Um euch einen Überblick über die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zu machen, habe ich unser Etikett und die Banderole einmal beschrieben.
Die Gestaltung unserer Honigglas Etiketten – Vorgaben und Vorlieben
In Deutschland gibt es eine Menge Vorgaben, welche Angaben auf Produkten, wie zum Beispiel Honig, zu stehen haben. Trotzdem gibt es noch Gestaltungsmöglichkeiten. Im folgenden Text möchten wir Euch auf gesetzliche Grundlagen aufmerksam machen und erklären, was wir uns bei der Gestaltung unserer Etiketten gedacht haben. Manchmal auch nicht so viel 😉.
Wie immer gilt: Falls Ihr Fragen habt: Immer her damit!
Honig Etiketten selbst gestalten: Was muss drauf?
- Unser Logo und Markenname: Das Logo wurde nach unseren Wünschen designed. Das ist ziemlich viel ArbeitÜber-uns-Seite beschrieben. Sowohl das Logo als auch der Markenname sind nicht gesetzlich vorgeschrieben. , obwohl wir es nicht selbst gemacht haben. Aber bis alles so ist, wie man es gerne hätte, dauert es schon eine ganze Weile. Jetzt haben wir aber ein eigenes Logo, das man für alle Etiketten, Briefpapier etc. verwenden kann. Die Herkunft unseres Namens habe ich bereits auf der
- Die *Produktbezeichnung: Zur richtigen Deklaration gehört auch, dass man weiß, was drin ist. Sind dem Honig zum Beispiel Früchte oder Nüsse zugesetzt, muss das in der Produktbezeichnung auftauchen. Grundlage ist hier die Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung. Wie ihr seht, haben wir unter der Produktbezeichnung noch einen Slogan platziert. Dieser variiert bei den verschiedenen Produkten leicht. Allerdings ist der Aufbau des Slogans IMMER GLEICH ;-). Anders als die Produktbezeichnung ist der Slogan gesetzlich nicht notwendig.
- *Name und Anschrift des Erzeugers: Ja, auf ein Honigglas muss der Name und die vollständige Adresse des Erzeugers, also in meinem Fall der Imkerin. Die Handynummer und die website sind hingegen freiwillig (aber natürlich relativ sinnvoll, weil sie den Kunden den direkten Kontakt ermöglichen). Man lernt nie aus: Wenn man ein Gewerbe angemeldet hat, muss nicht der Name des Imkers oder der Imkerin angegeben sein, sondern es kann auch der Firmenname platziert werden.
- Die *Nettofüllmenge: Es muss drauf stehen, wie viel drin ist. Klingt logisch, ist in der Praxis gar nicht so einfach. Was viele nicht wissen: Im Honigglas darf auch nicht mehr als angegeben drin sein. Gesetzliche Grundlage und klare Vorgaben bietet die Packungsverordung. Manche Honige haben eine höhere Dichte als andere. Deshalb kann der Füllstand der Gläser leicht variieren.
- Bezeichnung *Mehrwegglas: Grundsätzlich muss man gewährleisten, dass man ein Pfandsystem anbietet. Ansosnten ist man lizenzpflichtig und Teil des dualen Systems: Auf gut Deutsch heißt das: Wenn ich ein Glas verkaufe, muss ich auch für die Entsorgung zahlen. Wenn ich das Glas zurückbekomme, kann ich es wiederverwenden. Weil wir nachhaltig und ressourcenschonend arbeiten, ist für uns klar, dass wir Mehrweggläser anbieten. Deshalb erheben wir auch 0,5€ Pfand. Nachzulesen ist hierzu ein kurzer Beitrag auf beekeepers24. Die Angabe “Mehrwegglas” muss also in unserem Fall drauf.
6. *Lagerbedingungen: Sie müssen deklariert werden. Einen spannenden Beitrag zu richtigen Lagerung von Honig findet ihr beim laves. Wir haben zusätzlich noch darauf hingewiesen, wie man Honig wieder verflüssigen kann. Vielleicht können wir damit das ein oder andre Honigglas vor dem Müll bewahren. Zusätzlich findet sich noch ein Hinweis für Eltern. Viele Naturprodukte sind für Säuglinge nicht zu empfehlen. Dazu zählt auch Honig. Einen interessanten Artikel dazu haben die Kinder- und Jugendärzte verfasst.
7. Auch das *Urspungsland muss drauf. Hier überlegen wir, ob es nicht ausreiche, es mit in die Adresse zu schreiben. Wir sind noch im Prozess wie ihr seht ;-).
8. Das *Mindesthaltbarkeitsdatum: Diese Angabe muss auf jedes Glas. Wenn man das MHD ausschreibt, ist man rechtlich auf der sicheren Seite. Die Los-Angabe kann bei tagesgenauem MHD entfallen.
Angaben mit * sind rechtlich bindend. Du musst sie unbedingt beachten wenn du Honig Etiketten selbst gestalten willst!
Ich hoffe wir konnten euch einen guten Eindruck darüber geben was für das D.I.B.-Glas, oder die Entscheidung euere Honig Etiketten selbst gestalten zu wollen, spricht.