Es ist soweit: Wir stellen unseren ersten Honig-Essig aus eigenem Met her! Ihr könnt — auch ohne Met — in wenigen Schritten selbst Essig herstellen. Wie das funktioniert und ihr gleichzeitig Geld spart, erfahrt ihr im folgenden Text.
Thank you for reading this post, don’t forget to subscribe!Grundsätzliches über Essig
Essig entsteht, wenn Alkohol wie z. B. Wein “Opfer” von Bakterien wird. Der Wein “kippt” und wird sauer. Essig-Bakterien sind also der absolute Alptraum jedes Winzers. Deshalb gilt die Grundregel: Dort, wo Met gemacht wird, wird kein Essig gemacht. Das selbe gilt für Gerätschaften und Behälter.
Essig-Bakterien und wo sie zu finden sind
Essig-Bakterien gelangten früher oft durch Fruchtfliegen in den Wein. Wenn wir Essig herstellen wollen, gibt es mehrere Möglichkeiten, um an die begehrten Bakterien heranzukommen: Entweder man verwendet gekaufte Essig-Essenz (Rezept zu finden bei Utopia) oder man benutzt eine so genannte “Essig-Mutter”. Diese Mutter besteht aus Essigsäurebakterien, die dann an ihre Arbeit gehen. Die Bakterien machen die eigentliche Schufterei beim Essig herstellen.
Damit die Herstellung funktioneirt, muss man etwas über die Lebensweise von Bakterien wissen:
- Bakterien brauchen Sauerstoff. Das heißt, man kann Essig nicht in einem luftdichten Gefäß herstellen.
- Essigsäure-Bakterien brauchen, damit sie arbeiten können, einen bestimmten Alkohol-Gehalt: Dieser liegt zwischen 5–12% Alkohol. Unter diesem Wert dauert es länger, über diesem Wert sterben die Bakterien ab und es geschieht nichts. Wenn ihr Essig aus höherprozentigem Alkohol machen wollt, ist das kein Problem. Dann verdünnt ihr einfach mit Wasser.
- Bakterien haben eine Wohlfühl-Temperatur. Deshalb solltet ihr das Gefäß warm stellen (ungefähr 25° Grad). Natürlich gelingt die Herstellung auch bei niedigeren Temperaturen, dauert aber länger. Zu heiß darf es allerdings nicht sein, sonst geben die Bakterien den Geist auf.
Zutaten:
- 1 Liter Alkohol zwischen 5–12% (wir machen das mit unserem Honig-Met)
- 100ml Essigmutter (wir haben eine Bio-Apfelessigmutter verwendet, gern senden wir euch gegen einen kleinen Unkostenbeitrag eine zu)
- ein Gefäß mit großer Öffnung (z. B. Einmachglas)
- Stofftuch (z. B. Geschirrhandtuch)
Zubereitung
- Wenn du das Gefäß gereinigt hast , fülle die Flüssigkeit zusammen mit den Bakterien ein.
- Verschließe das Gefäß mit einem Stofftuch. Wir haben das Ganze mit Hanfkordel zugeknotet.
- Schwenke das Gefäß so oft du dran denkst, damit möglichst viel Sauerstoff an die Bakterien gelangt.
- Mit der Zeit verändert sich der Geruch. In verschiedener Literatur ist von “leimartigen Geruch” die Rede. Ich kann das nicht unterschreiben. Es riecht komisch, aber Leim riecht für mich anders.
- Probiere , bis es dir schmeckt und seihe das Ganze ab (z. B. mit einem Stofftuch). Die Mutter kannst du für den nächsten Ansatz verwenden.
- Wie und mit welchen Zutaten man Essig verfeinern kann, erfährst du im nächsten Tipp des Monats.
Essig herstellen: So günstig kannst du starten
Zu den Kosten: Da du Gefäße und Stofftuch sowieso hast, sind hier schonmal keine Konsten zu verzeichnen. Den Alkohol bekommst du — sind wir mal ehrlich — oft geschenkt. Ich zum Beispiel trinke keinen Wein. Aber ich habe immer mindestens eine Flasche rumstehen, die ich geschenkt bekommen habe. Auch die Bakterien sind günstig zu haben. Egal, ob du Zutaten zukaufst oder alles zu Hause hast: Unter 5€ bleibst du allemal. Viel Spaß beim Nachmachen und Probieren!
Met-Essig
Unser Honig-Essig bzw. Met-Essig ist übrigens super lecker geworden! Er hat eine wunderschöne brilliante gelbe Farbe, ist sehr mild im Geschmack und bringt eine feine, schwer zu beschreibende Note mit. In einem Salat schmeckt er einfach himmlisch aber auch in unsere Pizzasoße kommt inzwischen ein Schluck Met-Essig.
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